Die Förderung erfolgt aus Mitteln der EU, insbesondere aus dem Programm REACT-EU, finanziert als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie.
Seit März 2021 nimmt ein neues Projekt zur Gesundheitsförderung einen wesentlichen Stellenwert beim Arbeitslosenverband MV ein: die Gesundheitsberatung von Langzeitarbeitslosen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Im Unterschied zu den Vorgängerprojekten seit 2016 ist LAWIG 2021 nicht länger auf teilnehmerzentrierte Mitmachangebote fokussiert, sondern darauf ausgerichtet, die zentralen Strukturen des ALV der Multiplikation von alltagstauglicher Gesundheitsberatung dienlich zu machen. Die Beratung zielt insbesondere darauf ab, den Betroffenen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Idealerweise ist sie ein Wegweiser, der Impulse gibt und damit nachhaltig „Hilfe zu Selbsthilfe“ anbietet.
Im Bereich der Beratung von Arbeitslosen bzw. Langzeitarbeitslosen kann der ALV MV auf eine 30-jährige Erfahrung zurückblicken. Vermehrt wurde dazu bereits in der Vergangenheit der gesundheitliche Aspekt, auch über konkrete Angebote, mit einbezogen. Und damit bereits die verbandlichen/systemischen sowie die wissensbasierten Grundlagen gelegt.
Zur Umsetzung gesundheitsberatender Tätigkeit bieten innerhalb des Verbandes die Leistungselemente Schuldnerberatung, allgemeine Sozialberatung jedoch auch die materiellen Sicherungsprojekte (Kleider- und Möbelbörsen, Tafeln) hervorragende individuelle Ansprachemöglichkeiten.
Die Beratung wird dabei kostenlos und auf freiwilliger Basis angeboten.
1. Die Ausgangssituation
Der Verlust des Arbeitsplatzes hat nicht nur Konsequenzen für die Einkommenssituation und den Lebensstandard, sondern ist auch mit psychosozialen Belastungen und einer Verminderung des Selbstwerts verbunden. Die psychologischen Effekte von Arbeitslosigkeit stellen damit eine erhebliche Einschränkung der empfundenen Lebensqualität der Betroffenen dar. Denn der sozioökonomische Status einer Person - also die Kombination aus dem Einkommen, dem Erwerbs- und Familienstand, der Wohnsituation, der gesellschaftlichen Teilhabe und der empfundenen Zufriedenheit - wirkt sich erheblich auf das körperliche und seelische Wohlbefinden aus. Sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen sind häufig einem höheren Krankheitsrisiko ausgesetzt und besitzen geringere Gesundheitschancen als Menschen, die sich in einer besseren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lage befinden. Und dies vor allem dann, wenn die Arbeitslosigkeit länger andauert.
Nachhaltige Angebote an bedarfsgerechter Gesundheitsförderung und vor allem die Sensibilisierung der Betroffenen zur Teilnahme sind daher ein essentielles Thema, das auch in Zukunft einen wichtigen Stellenwert einnehmen wird.
2. Die Projektziele
Die Gesundheitsberatung des Arbeitslosenverbandes MV zielt darauf ab, die Selbstverantwortung und die Ressourcen und Motivation für ein gesundheitsbewusstes Verhalten im Alltag zu stärken.
Folgende Ziele stehen dabei im Fokus:
Thematisch lassen sich die Beratungsziele in drei Themenblöcken zusammenfassen:
3. Die Durchführung
Ausgehend von der schwerpunktmäßigen Verlagerung der Projektausrichtung auf die „Beratung als Hilfe zur Selbsthilfe“ treten – gerade in Zeiten der räumlichen wie physischen Distanz zu den Teilnehmern – Online-Angebote wie fachliche Informationen zu den Themen Gesundheit/Fitness/Entspannung/gesunde Ernährung, praktische Tipps und gezielte Mitmach-Ideen auch für Zuhause in den Vordergrund. So finden sich auf unserer Website z.B. motivierende Gesundheits-/Ernährungs-Tipps für Zuhause sowie die zweimonatlichen Mitmachseiten u.a.. Über Feedbackaktionen wird die Kommunikation mit den Teilnehmern aktiviert.
Die persönliche Beratung vor Ort wird über die praxiserprobte Form der “motivierenden Gesprächsführung“ durchgeführt. Der Grundgedanke ist hierbei, dass der Klient selbstverantwortlich über Verhaltensänderungen entscheidet und diese ggf. einleitet. Insbesondere die Aufdeckung der eigenen Potentiale und Ressourcen ist dabei ein wichtiger Schritt. Dabei wird im Gespräch auf ein konfrontatives Vorgehen verzichtet, vielmehr wird der Klient aktiv in eine mögliche Verhaltensänderung „in kleinen Schritten“ einbezogen. Den Strukturen wird dazu ein Leitfaden zur einfachen Durchführung zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich werden – je nach Möglichkeit bzgl. der epidemischen Lage - wieder verstärkt offene Veranstaltungen zu teilnehmerrelevanten Gesundheitsthemen, Workshops und regelmäßige Kurse wie Gesundheitssport wie auch Aktiv-Gruppenveranstaltungen in den Strukturen angeboten.